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Wissenschaftaussehensolltebzw.wiesiedannaussähe,wenninderWirklichkeitnurdas
akzeptiertwurde,wasrechtskräftigist.15
ÜberdieEntwicklungderWissenschaftentscheidennachT.Kuhnjedochnicht
ausschließlichmethodologischeRichtlinien,sondernpsychologischeundsoziologi-
scheFaktoren,darunterdieakzeptiertenWertesysteme.Erfindungistnichtnurein
irrationalerVorgang,derGegenstanddesInteressesderschaffendenwissenschaft-
lichenPsychologieist.SieisteinkomplexerProzess,nichtnureinheitlichundin-
dividuell,sonderneinProzess,derElementederBeobachtungundKonzeptualisie-
rungbeinhaltet,derinderGeschichteundinderGesellschaftgeschieht.Angesichts
dessenwieT.KuhnbehauptetisteineGegenüberstellungvonErfindungund
Begründungunbegründet.16
Zusammenfassendlässtsichsagen,dassdenGrundlagenzurErkenntnisderWis-
senschaftalsVerbindungvonKontextderErfindungundKontextderBegründung
mannigfaltigeArgumentepsychologischerundsoziologischerNaturzuGrundelie-
gen.DieseAnsichtenverbandenjedochdieÜberzeugung,dasszumGegenstandder
wissenschaftlichenUntersuchungendietatsächlichenProzessederSchaffungder
Wissenschaftgemachtwerdenmüssen.DieseProzesse,dieinderBeziehungGegen-
standzuGegenstandverlaufen,sindverschiedenartig,dahermussdieEpistemologie
interdisziplinärenCharakterhaben.
Wiegezeigtwurde,istdieAnnahmebzw.dieAblehnungderDistinktionvon
KontextderErfindungundKontextderBegründungeineFolgederakzeptierten
Erkenntnisphilosophie.AlsAusdruckeinergewissenKonventionhatsiekeineent-
scheidendeBedeutung.UmsomehristeinerationaleArgumentation,sowohlfürals
auchgegeneineoderandereMeinungenzulässig.OhneZweifellässtsichfeststel-
len,dassdieDistinktionvonKontextderErfindungundKontextderBegründung
alsAusdruckderAndersartigkeitvonFragen,aufwelchemanAntwortenerwartet,
betrachtetwerdenkönnte.Offenbleibtaber,obgeradedieseTatsacheüberdieEigen-
schaftvonWichtigkeitundWissenschaftlichkeitimKontextderBegründungbzw.
dieUnwichtigkeitundUnwissenschaftlichkeitimKontextderErfindunggestellten
Fragen,entscheidensollte.UmnichteinvorzeitigesUrteilindieserAngelegenheit
zufällen,könntemangrundsätzlichdenmethodologischenStatusdieserProbleme
aufzeigen.ZugleichbedeutetdiesnichtdengänzlichenVerzichtaufontologische
odermetaphysischePerspektiven,dieausSichtderBegriffeErfindung,heuristische
PrinzipienundBegründungenrelevantsind.
15Ibidem,S.319.
16Ibidem,S.320.