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4.1.MusikandererKulturen–nWeltmusik”
SeitdemEndedes19.JahrhundertsbemühtsichdieMusikethnologie
(bzw.dieVergleichendeMusikwissenschaft)umeinezunehmenddifferen-
ziertereSichtweisederMusikfremderKulturen.VieleAufnahmenvon
MusikderverschiedenenErdteilewurdenabetwa1900indenArchiven
undvölkerkundlichenMuseendereuropäischenZentrenwieParis,Wien,
BerlinundindenUSAgesammeltundarchiviert.DieMusikethnologiehat
nachdemZweitenWeltkrieggewaltigeFortschritteerzielt.Manbetrachtet
MusikimmerselteneralsreinesKlangmaterial,daseszuanalysierengilt,
undinteressiertsichmehrundmehrauchfürdieMusikpraxis.Seitden
1970erJahrenhabensichinDeutschlandverstärktMusikpädagogenund
MusikethnologenumdieEinbeziehungderMusikandererKultureninden
schulischenMusikunterrichtbemüht.EserschienenzunehmendUnter-
richtsmaterialiensowieRichtlinien,indenendieserBereichthematisiert
wurde–wennauchgelegentlichnursehroberflächlich.
InderenglischsprachigenLiteraturwirdhäufigderBegriffnMusicsof
theWorld”verwendet.Leiderliestmanstattdessenbeiunsoftdenirre-
führendenBegriffnWeltmusik”(Worldmusic).DaMusiknichtdienSpra-
chederWelt”ist,wieoftleichtfertigbehauptetwird,sonderndaesviele
musikalischeSprachengibt,istderBegriffnWeltmusik”sehrproblema-
tisch.MusikhatinmancherleiHinsichtMerkmaleeinerSpracheunddazu
gehört,dasssie–wieeineSprache–aufeinenbestimmtenSprachraum
begrenztist.Sieistwederuniversellnochaprioriallgemeinveständlich.
InderMusikistgeradedas,waszwischendenZeilensteht,vonganz
entscheidenderBedeutung.(vonGutzeit2002,S.6f.)
DerBegriffnWeltmusik”wurde1906vondemMusikwissenschaftler
GeorgCapelleninsGesprächgebracht,dervonderfalschenVoraussetzung
ausging,esgebedieDiatonikalsGrundlagederMusikbeiallenVölkern.
Seitden1960erJahrensprachmanvonnWeltmusik”,wennesumBe-
gegnungenvonJazzmusikernmitafrikanischenoderasiatischenMusikern
ging.InzwischengibtessogenannteWeltmusik,dieMusikstilederganzen
Weltmiteinanderverknüpft.
4.2.MusikandererKulturenimMusikunterricht
WennmansichfürdieEinbeziehungvonMusikandererVölkerinden
Musikunterrichteinsetzt,wirdeinemgelegentlichvonFachkollegenentge-
gengehalten,derMusikunterrichtseiohnehinschonüberlastet.DieseArgu-
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